Konzerthallen, Theater, Kinos, Cafes und Restaurants, die vielen Geschäfte, ich bin froh in Berlin zu leben. Und nachts soll das alles auch da sein, aber leise. Überhaupt soll immer alles da sein, wenn ich es brauche und wenn es mich gerade stört, dann nicht. Wie bescheuert das ist.
Eine Beereddigung, nein, mein Kind, so heißt das nicht, eine Beerdigung. Bestattung, Beisetzung. Wir graben eine Grube für das Grab und tun einen Restmensch hinein. Loch zu, Affe tot. Nein, Mensch tot. Dann gehen wir nach Hause und denken über das Leben danach nach. Nachts. Wochen später gehen wir nachts zum Grabstein und schreiben mit Edding darauf : eine Beereddigung.
Und wieder ein Wochenende, was heißt das schon. Freitagabend, Samstag und Sonntag. Und jeder Tag hat eine besondere Bedeutung. Freitagabend : glückauf, endlich nach Hause, essen , trinken, fröhlich sein, manchmal ausgehen, manchmal daheim bleiben. Samstag : FRÜHSTÜCKEN. Von morgens bis abends . Je nach Lebensphase : Gäste empfangen, nachts losgehen, oder den ganzen Tag nichts tun oder sich bei den reichen Verwandten einladen oder von morgens bis abends vor- bzw. nachglühen, oder mit befreundeten Paaren die Kinder bespaßen, oder Filme gucken oder lesen oder ins Fitnesstudio gehen oder grillen und dabei lärmen oder Flaschen sammeln oder im Park herumgammeln oder einen schönen Ausflug in den Zoo machen. Sonntags dann davon erholen und mental vorbereiten auf die Hölle, nein, auf den Montag.
Nachts aufwachen und sich an den Traum erinnern : eine Besprechung mit vielen neuen jungen Kolleginnen und Kollegen, sie haben knappe Badeklamotten an und seltsame futuristische bunte Lauffahrräder, mit denen sie so schnell wie möglich bei Sonnenschein der Besprechung entfliehen.
Nachts aufwachen und sich an den Traum erinnern : ich drapiere ein marmornes Jesus-Skelett in einer Nische des Bungalows, so, wie es ein anderer getan hätte. Der Jesus hat die Augen geschlossen und ist bleich wie eine Bleistiftzeichnung. Anschließend versuche ich mit Wasser meine Fingerabdrücke zu entfernen.
Kinderlieder : „müde bin ich, geh zur Ruh, schließe meine Augen zu; Vater lass die AUGEN Dein über meinem Bette sein“… gruselig. Da ist es nicht weit bis zu Rammstein : “ …ich bin die Stimme aus dem Kissen…“ . Und da wundern wir uns, wenn die lieben Kleinen einfach nicht im eigenen Bett schlafen wollen, “ Sandmann,lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit… „.
Zwischen den Herbstkonzerten bleibt nur ein bisschen Zeit für melancholische Vorfreude. Nachts sehen wir alte Videos und erinnern uns an die 80er.
( Quelle youtube ) :
Wann war ich das letzte Mail ich ? Immer im dunklen, wenn ich die Augen schließe. Was für ein wunderbarer Moment ! Und dann erklingt die Musik .
( Quelle youtube ) :
Ein sehr hilfreiches Produkt : Silikonohrstöpsel helfen gegen lästige Geräusche. Sollen sie des nachts ermöglichen trotz Schnarchkrach zu schlafen, flutschen sie jedoch aus dem dem Kissen zugewandten Gehörgang öfter einmal heraus und müssen wieder mühselig hineingestopft werden. Das ist schade.
Wie fühlt es sich an, den ganzen Tag zu schlafen und nachts vor dem PC zu sitzen und Counter Strike zu spielen ? Ist das eine angenehme Art zu leben ? Kann man so auf Dauer existieren ? Lässt sich damit Geld verdienen ? Eher nicht. Vielleicht leben ja reiche Erben so. „Reiche Erben vor dem PC“ ist doch kein schlechter Titel.
nochmehrgehtnicht 